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Mopeds knattern durch Don Camillos Dorf

Copyright: Silvia Eidel

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Es knattert und röhrt gewaltig, als die alten Motorräder und Mopeds zwischen den Bäumen auftauchen und auf die Freilichtbühne düsen. Die Jungs, die beim „Don Camillo“-Sommertheater die Halbstarken aus der Stadt, die „Scorpions“ spielen, haben bei der ersten Probe mit den Zweirädern ihre helle Freude. Auch wenn oder gerade weil manchmal einer der historischen Pfutzer nicht anspringen will.

In ihren schwarzen Lederjacken konkurrieren die „Scorpions“ mit den „Hound Dogs“ in Jeans aus dem italienischen Dorf Don Camillos. Diese Burschen sind zwar „nur“ mit Vespas ausgestattet, was vergleichsweise ziemlich uncool ist. Aber mit den kultigen Motorrollern über die Bühne zu kurven, macht der Dorf-Gang genauso viel Spaß.

„Das ist eine alte Sachs“, deutet Robert König auf ein schwarzes Moped, „das eine BMW und das ist von Miele“. Der Vereinsvorsitzende der Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf und von „Kultur aus Passion“, Veranstalter des diesjährigen Sommertheaters, muss es wissen. Er hat aus verschiedenen Quellen die historischen Zweiräder aus den 50er und 60er Jahren besorgt, aus der Zeit, in der auch das Theaterstück „Don Camillo und das rothaarige Mädchen“ spielt. „Ein paar sind von Zweirad Seifert aus Bergrheinfeld geliehen und diese hier von einem Sammler und Bastler“.

Ein weiteres italienisches Schmuckstück ist unter der Vorbühne deponiert, dort wo auch Aufbauten für die Freilichtbühne lagern: Ein weißer Fiat 500. „Für den progressiven Jungpfarrer Don Chichi“, verrät König. Er selbst trägt zur Probe gerade das schwarze Gewand des Monsignore Piero Cornelli, Sekretär des Bischofs von Mailand. Eine Rolle, die dem Vereinsvorsitzenden liegt und die ihn zeitlich nicht zu sehr fordert, zumal seine Textpassagen überschaubar sind. Dass es für ihn etwas entspannter zugeht, ist auch nötig, angesichts der vielen Dinge, die bis zur Premiere am 23. Juli noch erledigt werden müssen.

Copyright: Silvia Eidel

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Es ist Probenwochenende am Passionsspielgelände, die Massenszenen mit 44 Schauspielern stehen erstmals an. „Jeder weiß, in welcher Verbindung er zum anderen steht“, erklärt Co-Regisseurin Marion Beyer die Vorarbeiten. „Die Grundplatzierung hatten wir schon“, ergänzt Regisseur Hermann J. Vief. Jetzt muss der Aufbau der Szenen vorangehen, die Strukturierung. Heute wird zudem erstmals mit der Statisterie gearbeitet.

„Ihr wisst Eure Wege noch?“, vergewissert sich Vief. Es geht um das Aufeinandertreffen der beiden Jugend-Gangs, um Don Camillos selbstbewusste rothaarige Nichte Cat und um Peppones Sohn Michele sowie seinen Rivalen Ringo. Vief spielt die Musik ein, die später, bei den Aufführungen, live von der Band „Sir Prize“ kommen wird.

Die Jungs stehen sich gegenüber, aber vieles ist der Regisseurin noch „zu brav“. „Denkt an die Körperspannung“, zeigt sie den Schauspieler. Faust ballen, mit dem ganzen Körper nach vorne wippen, das Kinn anspannen – jetzt läuft es mehr Richtung Wut, Aggressivität, so wie es die Szene verlangt.

Vief springt gar vom Regie-Platz in der ersten Zuschauerreihe hinauf auf die Bühne und rempelt den Wortführer Ringo alias Christoph Selzam an. „Was willst du?“, tippt er mit den Fingern dem Darsteller an die Brust, um zu zeigen, wie er sich als Halbstarker mit Schmalzlocke glaubwürdiger mit seinen Gegnern auseinandersetzt. Nochmal und nochmal wird die Szene geprobt, immer wieder gibt es genaue Anweisungen der Regie, werden Einzelpersonen oder Gruppen gebrieft.

Copyright: Silvia Eidel

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Dann artet der gespielte Streit auf der Bühne aus: Peppone, alias Norbert Mergenthal, und seine Leute drohen mit Gewehren, Don Camillo, gespielt von Frank Greubel, schießt gar von seinem Garten aus in die Luft, um den Streithähnen beizukommen. Lautes Geschrei, das sich schließlich in einer sinnvollen Aktion auflöst. „Alles, was so fließend aussieht, sind Stunden um Stunden Arbeit“, bestätigt Regisseurin Marion Beyer, als sie mit dem Ablauf schließlich zufrieden ist.

Die Lederjacken und Jeans, die Petticoat-Kleider und alten Anzüge, die Hüte und Taschen der Schauspieler hat Kostümleiterin Elisabeth Trott für diese Probe schon zusammen. „Einiges ist geschenkt, manches selbst genäht, anderes habe ich im Second-Hand-Laden gekauft“, erzählt die Sömmersdorferin. Auch wie die Schmalzlocken der Jungs mit viel Pomade gestylt werden, ließen sich die Maskenbildnerinnen schon von einem Profi zeigen.

Jetzt muss aber das Bühnenbild noch vervollständigt werden, müssen noch Pizzeria, Kirche, Kaufhaus, Pfarrhaus und Dorfplatz Gestalt annehmen. „Meine Frau hat schon jede Menge Blumen eingesetzt“, beruhigt König beim Blick auf die noch kahle Bühne. „Das wird schon noch so richtig italienisch“.

 

Kartenverkauf

Für alle acht Vorstellung von „Don Camillo und das rothaarige Mädchen“ gibt es noch Karten: am 23. und 24. Juli, am 29., 30. und 31. Juli sowie am 5., 6. und 7. August. Freitags und samstags ist Spielbeginn um 20 Uhr, sonntags um 15 Uhr. Karten gibt es in allen Main-Post-Geschäftsstellen, in der Touristinfo Schweinfurt 360 Grad, im Rathaus Euerbach, in allen ADticket-Vorverkaufsstellen, online unter www.kulturauspassion.de sowie in der Geschäftsstelle der Fränkischen Passionsspiele in Sömmersdorf, Telefon (09726) 2626, E-Mail: info@kulturauspassion.de

 

Text: Silvia Eidel, Schweinfurter Tagblatt

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